Auszug aus der Festschrift zu unserem Jubiläum im Jahre 1990
15 JAHRE
EIN KURZER RÜCKBLICK
März 1975: Ein jahrelanger Plan wird Wirklichkeit. Man trifft sich im Schützenhaus in Sudendorf und ist sich sehr bald einig: „Wir gründen eine Jagdhornbläsergruppe. Einen musikalischen Leiter müssen wir haben, und wir unterstellen uns dem „Hegering Heide". Als Gründungstag wird der 10. März 1975 festgelegt. Zum musikalischen Leiter wird der Kapellmeister Heinrich Bußmeyer aus Warendorf engagiert. Von Anfang an wird aktiv geprobt und schon nach einem Jahr, am 30. Mai 1976 fährt die junge Gruppe mutig zum Jagdschloss Springe bei Hannover zum Wettbewerb auf Landesebene. Der erste Erfolg: Die bronzene Hornfesselspange. Die Freude ist groß. Im Wechsel mit ständigen Proben folgen dann die ersten öffentlichen Auftritte, musikalische Ständchen im Auftrag des Hegerings Heide und jagdliche Märsche bei öffentlichen Veranstaltungen. Dann fährt die Gruppe am 1. Februar 1977 nach Berlin, um im Rahmen der Grünen Woche in der Sonderschau
— Der deutsche Wald — aufzutreten. Beim nächsten Landeswettbewerb in Springe erringen dann die Bläser am 28. Mai 1978 die silberne Hornfesselspange, den Lohn für viel Fleiß.
Der Ort Glandorf feiert am 28. Juli 1978 sein 900jähriges Bestehen und die katholische Kirchengemeinde ihre 750jährige Eigenständigkeit als Pfarre. Dazu reisen 43 Ohio-Glandorfer aus den USA nach Europa und werden am Glaner Bach, südlich von Glandorf von den Jagdhornbläsern musikalisch begrüßt.
Ganz unerwartet erreicht die Gruppe die Nachricht vom Tode ihres musikalischen Leiters Heinrich Bußmeier. Er verstarb am 1. Mai 1979. An seinem Grabe erklingen für ihn zum letzten Mal die Signale „Jagd aus — Halali".
Die Gruppe wird ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.
Schon nach sieben Wochen, am 17. April 1979, wirbt die Bläsergruppe um einen neuen Leiter. Der Glandorfer Neubürger Dieter Wolf ist von Beruf Solotrompeter im Sinfonieorchester der Stadt Münster und bringt das Zeug mit, das die Gruppe braucht. Unter seiner Leitung bereitet man sich auf das erste eigene Fest vor. Am 11. Mai 1980 veranstaltet das Glandorfer Bläsercorps anlässlich seines fünfjährigen Bestehens auf dem Hofe Herbermann-Reckeler ein großes Bläsertreffen. 22 Gruppen mit ca. 300 Bläsern von nah und fern nehmen an dieser Veranstaltung teil. Sie begrüßen einmütig die Idee eines solchen Treffens auf dieser Ebene, und mächtig erklingen die 300 Hörner zum Abschluss.
Das nächste Ziel wird erreicht: Das Glandorfer Bläsercorps erringt am 1. Juni 1980 in Springe die erste g o l d e n e H o r n f e s s e l s p a n g e. Zur Erinnerung an dieses Ereignis macht Ferdinand Herbermann-Reckeler am 28. August 1980 dem Bläsercorps ein Geschenk:
Ein alter Mühlstein. Dieser soll einen würdigen Platz finden und auf ihm soll das große Ereignis eingraviert werden.
Die Trennung Glandorfs von der Großgemeinde Bad Laer im Rahmen der Gebietsreform wird am 1. Mai 1981 zur großen Selbständigkeitsfeier der Glandorfer Bürger. Zu den Feierlichkeiten auf dem Thie erklingen mit jagdlichen Märschen die Hörner der Bläsergruppe. (nachträgliche Anm. d. Red. :)
So ist das Jagdhorn-Bläsercorps Glandorf immer wieder für den Hegering Heide und für die Gemeinde präsent und bei vielen öffentlichen Veranstaltungen zur musikalischen Umrahmung dabei, auch über die Gemeindegrenzen hinaus. Die Besuche befreundeter Gruppen bei Bläsertreffen und die Ständchen bei hohen Geburtstagen verdienter Hegeringmitglieder zeugen von reger Tätigkeit. In dieser Einstellung nimmt die Gruppe am 25. Juli 1982 bei der großen Veranstaltung zur Aktion Sorgenkind in Saerbeck und im Sommer 1984 in Sudendorf teil.
Es wird weiterhin viel geprobt und fleißig geübt, denn ein neues Ziel wird angestrebt. Am 5. Mai 1985 besteht das Glandorfer Jagdhornbläsercorps zehn Jahre lang. Das soll ein großes Fest werden.
Zu diesem Fest, das mit einer Messe beginnt, die von den Bläsern mit jagdlicher Musik gestaltet wird sind, wie schon vor fünf Jahren die befreundeten Bläsergruppen von nah und fern eingeladen, um mit der Glandorfer Gruppe dieses Ereignis zu feiern.
In den herrlichen Anlagen des Hofes Herbermann-Reckeler nehmen 16 auswärtige Gruppen an dieser eindrucksvollen Veranstaltung jagdlichen Brauchtums teil. Im November 1985 ruft die Bläsergruppe junge, interessierte Menschen in Glandorf auf, sich zur Gründung einer neuen Bläsergruppe zu melden. Spontan versammeln sich im Frühjahr 1986 im Schützenhaus in Sudendorf 22 Interessierte und bilden seitdem die Gruppe der Nachwuchsbläser in Glandorf. Weiterhin bereist die "alte Gruppe" die Landeswettbewerbe in Springe bei Hannover, aber auch im benachbarten Westfalen und erringt am 23. Mai 1982 in Springe die 2. Hornfesselspange in Gold. am 20. Mai 1984 in Hamm die 3. Hornfesselspange in Gold, am 11. Mai 1986 in Satzvey die 4. Hornfesselspange in Gold, und am 7. September 1986 in Springe die 5. Hornfessel- spange in Gold.
Mit der fünften Hornfesselspange erreicht die Gruppe in der Platzierung den zehnten Platz und damit die Eintrittskarte zum Bundeswettbewerb am 24. Mai 1987in Schloss Kranichstein bei Darmstadt. Ein langersehntes Ziel wird erreicht. Mit 866 Punkten belegt man einen anerkennenswerten Mittelplatz und erringt die 6. Hornfesselspange in Gold und nach einem Jahr, am 5. Juni 1988 folgt die 7. goldene - wieder in Springe.
Und in jedem Jahr sind die Jagdhornbläser Begleiter der Pfarrfeste und Jägerbälle. Ebenso wie bei Gesellschafts- und Treibjagden, bei Fuchsjagden der benachbarten Reitervereine, erklingen die Hörner bei Jubiläumsfeiern anderer Vereine; aber auch an so manchem Jägergrab. Natürlich gehören zum Gelingen aller Darbietungen die ständigen Proben im Schützenhaus in Sudendorf. Das gibt Zwirn, Ansatz und Sicherheit. Es wird aber nicht nur geprobt. Die Glandorfer Bläser verstehen es auch, zu feiern. In den Jahren von 1988 bis 1990 haben fast alle Mitglieder „genullt". Aus der guten Mischung von 60- bis 40jährigen errechnet sich am 22. Dezember 1988 das Durchschnittsalter von 50 Jahren; ein Grund zum Feiern. Alljährlich erprobt sich die Gruppe auch im Schießen auf dem Kleinkaliberstand und der erfolgreichste Schütze erhält eine Ehrenscheibe, eigens dafür angefertigt vom Bläserkollegen Fritz Meyer zu Drewer.
Die onkologische Abteilung des Klinikums Münster ist am 22. September 1989 auf Einladung der Familie Zilling zu einem bunten Nachmittag zu Gast in Glandorf. Die Jagdhornbläser helfen tatkräftig bei der Bewirtung und Versorgung der krebskranken Kinder und deren Ärzte aus Münster und unterhalten mit jagdlicher Musik das bunte Treiben auf dem Zillingschen Hof.
Und heute, am 13. Mai 1990, steht ein besonderer Grund zur Freude, zur Feier ins Haus: Das Jagdhornbläsercorps Glandorf feiert sein 15jähriges Bestehen. Wie schon vor fünf und vor zehn Jahren sind wieder befreundete Gruppen eingeladen, dieses Ereignis mitzufeiern.
Und hiernach?
Das Jagdhornbläsercorps Glandorf schaut zuversichtlich in die Zukunft.
Text: Antonius Recker
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